Telefonfirmen helfen britischem Geheimdienst GCHQ --Teilweise sogar gegen Bezahlung
• 02.08.13 Dreist, dreister, am dreistesten, britische Firmen haben teilweise sogar gegen Bezahlung ihren eigenen Kunden ausgespäht und die Daten dem britischen Geheimdienst mitgeteilt. Dieses geht aus den neuesten Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden hervor.
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Die Süddeutsche Zeitung erklärt, dass Seite für Seite das Selbstverständnis eines Dienstes offenbart wird, der jegliches Gefühl für Verhältnismäßigkeit verloren hat, dem Digital-Wahn verfallen ist und mit seinem amerikanischen Partner, der National Security Agency (NSA), weltweit Millionen Menschen abhört und ausspäht.
Die NSA Folien liefern aber auch die Namen der beteiligten Telefonfirmen. Snowden hat die Firmennamen zu Beginn seiner Enthüllungen die "Kronjuwelen" genannt. Das die beteiligten Firmen über einen Kundenschwund die Abrechnung bekommen, liegt nun auf der Hand. Inwiefern dabei rechtswidrige Handlungen durchgeführt worden sind, wird die britische Justiz ermitteln.
Die beteiligten Firmen besitzen Unterseekabel, ihnen gehören auch Backbone-Netze, über die der Datenverkehr läuft. Das passende Spionageprogramm der Geheimdienste heißt "Mastering the Internet", die passende Übersetzung lautet "Das Internet beherrschen".
Die beteiligten Firmen haben sogar Software zum Ausspähen entwickelt und wurden dafür vom GCHQ bezahlt. Hier gab es wohl für die Firmen einen lukrativen Auftraggeber, um die eigene Kunden zu belauschen und Kunden Daten an den Geheimdienst zu liefern.
Bislang geben sich die beteiligten Firmen unschuldig und sind verschwiegen. British Telecommunications (BT) beispielsweise will auf Anfrage nicht Stellung nehmen. Ähnlich hatte das Unternehmen schon vor fünf Wochen reagiert, als erstmals bekannt wurde, dass BT für die Spione Ihrer Majestät Daten vom Überseekabel TAT-14 abzapft, das Deutschland mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Amerika verbindet, so die Süddeutsche Zeitung.
Jede der sieben Firmen ist laut den Dokumenten für das Abhören eines eigenen Teils des weltweiten Glasfasernetzes verantwortlich.
Bereits Anfang Juni war bekannt geworden, dass Verizon vom amerikanischen Geheimgericht Foreign Intelligence Surveillance Court gezwungen wurde, dem US-Geheimdienst National Security Agency "eine elektronische Kopie" sämtlicher Verbindungsdaten zu übergeben. Auffällig war schon damals: Die Court-Order hatte die laufende Nummer 13-80, war also womöglich schon die Order an das 80. Unternehmen allein im Jahr 2013, so die Berichterstatter weiter.
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